Die Morgensonne, noch verhalten,
versteckt sich hinter Nachbars Dach,
versucht den Nebel abzuschalten,
die Gräserperlen blinzeln schwach.
Schon glänzen zaghaft erste Dächer,
doch morgen wird die Zeit verstellt
und Dunkles senkt sich wie ein Fächer,
das uns in langen Nächten quält.
Sonntag, 27. Oktober 2019
Mittwoch, 23. Oktober 2019
Grinsende Wölfe
Die Schafe stehen dicht und gut bewacht.
Ein Sommertag ist schnell vergangen.
Der treue Hund späht in die laue Nacht.
Der Mond von Wolken ganz verhangen.
Ein Sommertag ist schnell vergangen.
Der treue Hund späht in die laue Nacht.
Der Mond von Wolken ganz verhangen.
Die Gräser seufzen letztes Schwirren.
Ein Rudel Wölfe lauert hinter Büschen.
Wer wird sich heute Nacht verirren?
Wen wird die Meute wohl erwischen?
Ein hübsches Schaf mit Lockenpracht
wird wohl das nächste Opfer sein,
hat sich trotz Warnung aufgemacht
und äugt ins tiefe Schwarz hinein.
Weit hinten glänzt ein gelbes Schimmern
und tiefes Grollen bricht die Stille,
dann hört man nur ein leises Wimmern,
der Tod war kalkulierter Wille.
Das Schäflein und der Hund im eignen Blut - vergebens war der Rat.
Die Wölfe räkeln sich und streichen grinsend sich den langen Bart.
16.10.16
Die Perlenvenus
Mit lockrem Schritt trat sie zum Beckenrand
und streckte langsam ihre schlanken Gieder.
Der alte Kennerblick war ganz gebannt
und ließ sich lässig auf der Liege nieder.
Sie hob grazil die Arme weit nach oben
und winkte flüchtig rüber, wie im Spass.
Ein kurzer Sprung und sie war abgehoben,
dann tauchte sie hinein ins blaue Nass.
Ihr brauner Körper ist sogleich geschwommen,
grad wie ein Fisch, so mühelos galant.
Der alte Kenner ließ Champagner kommen
und hielt sein Glas und Handtuch bei der Hand.
Wie eine Venus stieg sie aus dem Wasser, mit Perlen auf der Haut.
"Würden sie mich heiraten? - Ach Paps, du Spinner", lachte sie ganz laut.
und streckte langsam ihre schlanken Gieder.
Der alte Kennerblick war ganz gebannt
und ließ sich lässig auf der Liege nieder.
Sie hob grazil die Arme weit nach oben
und winkte flüchtig rüber, wie im Spass.
Ein kurzer Sprung und sie war abgehoben,
dann tauchte sie hinein ins blaue Nass.
Ihr brauner Körper ist sogleich geschwommen,
grad wie ein Fisch, so mühelos galant.
Der alte Kenner ließ Champagner kommen
und hielt sein Glas und Handtuch bei der Hand.
Wie eine Venus stieg sie aus dem Wasser, mit Perlen auf der Haut.
"Würden sie mich heiraten? - Ach Paps, du Spinner", lachte sie ganz laut.
Freitag, 18. Oktober 2019
How dare you
Es genügt nicht nur zu zahlen, so tönt der Steuerhehler.
How dare you, seit gestern sind wir Kindheitsstehler.
Süchtig nach Erlösung geißeln sich nur Flagellanten.
Der Rest der acht Milliarden wird standhaft nicht verstanden.
Sie würden lieber sterben, als einmal nachzudenken.
Lieber sich den Hals verrenken und Plakate schwenken.
Die Gnade der späten Geburt ist nicht mehr als schlaffer Lauch.
Und tatsächlich - Omas Fingerstrecker sterben letztlich auch.
Mittwoch, 16. Oktober 2019
Mann Uela
Manuela hat vom Tuten,
ohne dieses zu vermuten,
wie vom Blasen keinen Schimmer,
macht die Sache noch viel schlimmer,
wenn Felix sich spontan versteift,
sie, statt zu blasen, darauf pfeift.
ohne dieses zu vermuten,
wie vom Blasen keinen Schimmer,
macht die Sache noch viel schlimmer,
wenn Felix sich spontan versteift,
sie, statt zu blasen, darauf pfeift.
Freitag, 11. Oktober 2019
Der Preis
Der Spinnenakt war kurz und heftig
und Spinneline war recht willig.
Der Spinnerich war klein und kräftig,
und denkt sogleich "dich kill ich".
Sein Kiefer knackte laut beim Kauen,
ihr Leib zuckt noch in welcome Qual.
Spinnerich nahm seine Klauen
und schlitzte auf das Spinnenmahl.
Hinein in ihren prallen Leib,
den Kopf ganz tief ins Bluttartar.
Es naht der Tod vom Spinnenweib,
die so gefressen ward mit Haut und Haar.
Von dem, was sie mal war, blieb nur ein kleiner Spinnenknochen noch.
So hat sie ihren Zweck erfüllt, als ein verkanntes Spinnenloch.
.
Gedichte Hans Beislschmidt
Dies ist übrigens eine Fabel, keine biologische Abhandlung.
und Spinneline war recht willig.
Der Spinnerich war klein und kräftig,
und denkt sogleich "dich kill ich".
Sein Kiefer knackte laut beim Kauen,
ihr Leib zuckt noch in welcome Qual.
Spinnerich nahm seine Klauen
und schlitzte auf das Spinnenmahl.
Hinein in ihren prallen Leib,
den Kopf ganz tief ins Bluttartar.
Es naht der Tod vom Spinnenweib,
die so gefressen ward mit Haut und Haar.
Von dem, was sie mal war, blieb nur ein kleiner Spinnenknochen noch.
So hat sie ihren Zweck erfüllt, als ein verkanntes Spinnenloch.
.
Gedichte Hans Beislschmidt
Dies ist übrigens eine Fabel, keine biologische Abhandlung.
Die alte Pflaume
Die alte Pflaume hing schon lang am Baum
und glänzte "tauig" frisch am frühen Morgen.
Begehrlich träumte sie den Apfeltraum
und kannte keine Runzelsorgen.
Sie wehrte sich ihr ganzes Leben lang
vor Wespenstichen, Würmern, Maden.
Ganz leise sie zum Apfel rüber sang,
kein Vogel wollt ihr jemals schaden.
Sie hielt sich tapfer bis zum letzten Gang
und krallte sich ans Pflaumenleben.
Ein Sturm sie endlich doch zu Boden zwang,
sie musst sich kaltem Reif ergeben.
Ein fauler Apfel fiel von oben
und rollte zärtlich über sie.
So wurden sie am End verwoben,
trotz Altersflecken noch zur Traumpartie.
und glänzte "tauig" frisch am frühen Morgen.
Begehrlich träumte sie den Apfeltraum
und kannte keine Runzelsorgen.
Sie wehrte sich ihr ganzes Leben lang
vor Wespenstichen, Würmern, Maden.
Ganz leise sie zum Apfel rüber sang,
kein Vogel wollt ihr jemals schaden.
Sie hielt sich tapfer bis zum letzten Gang
und krallte sich ans Pflaumenleben.
Ein Sturm sie endlich doch zu Boden zwang,
sie musst sich kaltem Reif ergeben.
Ein fauler Apfel fiel von oben
und rollte zärtlich über sie.
So wurden sie am End verwoben,
trotz Altersflecken noch zur Traumpartie.
Dienstag, 8. Oktober 2019
Deutschland war gestern
Berauscht euch noch einmal am Billigvergnügen,
kauft Autos, Klamotten, der Wandel ist nah.
Bald werdet ihr über nichts mehr verfügen
und euch wundern, wie solches geschah.
Durch blinde Verblödung schließen sich Kreise
und durch Armut und Leid lernt man verstehn.
In dunklen Wagons endet die Reise,
auf ewig geschlagen, ins kalte Vergehn.
In wenigen Jahren wurden Lande zerbrochen.
Zu spät! - und wer schreit, verliert den Verstand.
Uns wurde ein gutes Leben versprochen
und keiner hat die Lüge erkannt.
Im Jenseits von Gut und Böse sind Dichter und Denker längst fort.
Und egal wie wirs nennen, es gibt weder Zeit, noch im Raum einen Ort.
kauft Autos, Klamotten, der Wandel ist nah.
Bald werdet ihr über nichts mehr verfügen
und euch wundern, wie solches geschah.
Durch blinde Verblödung schließen sich Kreise
und durch Armut und Leid lernt man verstehn.
In dunklen Wagons endet die Reise,
auf ewig geschlagen, ins kalte Vergehn.
In wenigen Jahren wurden Lande zerbrochen.
Zu spät! - und wer schreit, verliert den Verstand.
Uns wurde ein gutes Leben versprochen
und keiner hat die Lüge erkannt.
Im Jenseits von Gut und Böse sind Dichter und Denker längst fort.
Und egal wie wirs nennen, es gibt weder Zeit, noch im Raum einen Ort.
Sonntag, 6. Oktober 2019
Der faule Bernd
Wie ist der Sonntag doch verhasst,
die Läden zu, die Kneipen dicht,
sogar das Länderspiel verpasst
und die Klausuren flashen nicht.
Die Langeweile programmiert,
heut kriegt er gar nix aufn Appel
und wurscht, wer heut das Spiel verliert,
hör auf mit Hektik und Gezappel.
Gerät das Frühstück auch zu Qualen,
der Antrieb fehlt dem faulen Bernd.
Er frisst das Ei mitsamt den Schalen,
egal, es wird heut nix gelernt.
Wie herrlich ist es, nichts zu tun
und dann vom Nichtstun auszuruhen.
Samstag, 5. Oktober 2019
Abgenagt
Was ehemals uns Schutz gewährte,
ward schnell zerfressen von Termiten.
Was immer man im Sein begehrte -
wie abgenagt gleich alten Riten.
Im größten Sturme biegsam, beugt
der Bambus sich in jedem Wind.
Das Bild gefallner Bäume zeugt
wie schwach zu hohe Türme sind.
Alleine nur, was in Bewegung bleibt,
sich ständig hält, wird überdauern.
Die Planke, die auf Wellen treibt,
gejagt von kalten Regenschauern.
Die Zeit, sie wird zerteilt von kleinen Intervallen,
und nur schon lang vergangne Taten widerhallen.
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