Mittwoch, 27. November 2019

Hols leicht (Mundart)


Hols leicht un hör nit uff Geknäwwer
un is die Karre nur noch Schrott,
schlaats dir am End noch uff die Lewwer
un hörschd vun alle Seite Spott.

Die mache sunscht mit dir de Flabbes,
un s kümmert doch kenn eenzig Sau.
Du bisch am End de bleede Dappes,
e abenes Been is schlimmer wie e jausenes Au.

Dienstag, 26. November 2019

De Suffkopp (Mundart)

Is samschtsgs voll wie dausend Mann,
un hat ansunschden ständig Gas.
Es fehlt ihm permanent de Plan,
kenn Wunna, der guckt zu tief ins Glas.

De ganze Daa is der am lalle
un hat die Wolldeck in de Schniss.
Im Suff die Treppe nunner falle
un unne in die Bux geschiss.

Un is er irschendwann Gesprächsstoff,
dann heischds, der hat sich totgesoff.


Montag, 25. November 2019

De Brulljesmacher (Mundart)

gebt an wie zehn naggische Nescha,
fahrt e dicker Amischlitte,
newa sich e heißer Fescher
mit riesig große Ohrläbscha.

Er hat e Bungalo mit Pool,
macht Urlaub gär in Santropee
un war nie richtig in de Schul,
doch uff de Bank in Übersee

do hat der Sputz la mass di meng.
Der macht Geschäfte in Schanghai,
kaaft dort Klunker un Gin Seng
und macht dort jede Tag Bohei.

Wer ständig uff de Putz nur kloppt,
der heischd bei uns de Brulljesmacher.
Der krieht ach mol es Maul gestobbt
un dann is Schluss mit Partykracher.


Sonntag, 24. November 2019

Muffensausen

Da wo die Karnickel hausen,
hinter badisch Muffensausen,
bleiben Hasen in den Gruben,
meiden all die bösen Buben.

Bibbern um das bißchen Leben,
an dem sie ängstlich kleben,
dabei wär's doch kein Verlust,
wenn der Has vor lauter Frust

hing der Länge nach im Seil,
boykottiert das Waidmannsheil.
Oder flöge von dem Turm,
wie einst Robert in dem Sturm.


Samstag, 23. November 2019

American Psycho

Die Krankheit ähnelt der Monstranz!
Auf dass sie lange sich erhalte,
wird sie missbraucht zum Eiertanz,
vom Kopf bis in die Afterfalte.

Dem Popanz ist sie gern zu Willen,
denn die Malaise taugt zum Werbegag
und macht aus stinkenden Bazillen
den gaga stalking Psychoschreck. 


Freitag, 22. November 2019

Es Bänkelche (Mundart)


Dort, wos im Summer heiß un trucke war,
am Hang do owwe bei de Bremme,
hod ich e Blick enunner uff die Saar,
schad, dass so vill Leid das gar nit kenne.

Die kleene Schiffcher, fascht wie aus Papier,
die Saarbahn wie e Wörmche newedran.
Du putzisch Tälche wie gefallschd du mir
un was e Glück, wann ma dort wohne kann.

Heit huck ich do, sis newwelisch un trieb.
Das schlechte Wetter, jetzt wo dus saasch,
im Herbst, do is ma leedisch un oft mied
un's Bänkelche macht mir e kalter Bobbes.

De Fratzemacher (Mundart)


Am Markt, do is sei Lieblingsplatz
do huggt er unner seinesgleichen.
Mit Sunnebrill zur Deppefratz
un Slipper als Erkennungszeichen.

Er macht so gär uff Bonvivant
und spielt blasiert de reiche Sohn.
Er nennt sich Luc un Phillip Jean
und glaabt, er wär die Attraktion.

Dobei ist der so dumm wie Brot
und waad uff Weiber frisch um Land.
Die merke nit, dass der Idiot
schun uffm Markt is wohlbekannt.

Deshalb sin die Affäre mit Fratzemacher niemols lang,
weil so a hohles Marktgesicht ach gar mit annerschd kann.

De Dabberlaaf (Mundart)


Oh Leck, ich han de Dabberlaaf!
Hinnenauszus isses jetzt brisant,
drum han ich mir de Zwieback kaaf
un halle Sticksies bei de Hand.

Dabber heischd d'abord un wers nit kennt,
das is, wann hinne an de Graddl
so e Waddl dich beim Laafe hemmt
un is es laafich, saad ma Braddl.

In dem Fall musch dich dummele,
un is kenn Dunnerbalke do,
dann brauchsch net vill zu fummele,
scheiß eenfach in das Wiesenklo.


Hammelsprung

Verdammt, was ist ein Hammelsprung?
Aha, nun bin ich informiert:
Drei Türen voll mit Schweinedung,
wenn das Gesetz nicht funktioniert.

Tor eins für Schafe, falsche Christen.
Tor zwei für Ziegen, Kühe, Wutzen.
Tor drei für Wölfe, Lobyisten.
Wer mag solch Viehzeuch schon verputzen?

Seit kurzem schreiten Pädophile
durch alle Tore wortgewandt.
Verschlagen, böse und dem Ziele,
dass ihre Lüste anerkannt.

Wer jetzt noch glaubt es gäbe Recht "in diesem unserem Lande",
der macht genau wie eben diese Geschäfte mit der Bande. 

Donnerstag, 21. November 2019

Was zählt


Verzweifelt sucht man festzuhalten
ein Derivat von Soll und Haben,
doch Protz taugt nicht für Altersfalten,
zumal er zu oft ausgegraben.

Erfolg und Geld ist Zeiterscheinung
nur im Verbund mit Handlungskraft.
Steht Zeit und Ort nur als Verneinung,
verödet schnell der Lebenssaft.

Was bleibt von all dem "früher mal",
wenn Ehre, Orden sind versiegt?
Relikte nur von dazumal
"Jeder zählt nur das, was er wiegt".

Das sang vor vierzig Jahren der Wiener Messerwerfer.
Die Messer sind nicht stumpf geworden, sondern spürbar schärfer.

Fragen darf man nicht


Ein Mann ist tot, er ward erstochen,
bei Tag und mitten auf der Straße.
Keiner weiß was er verbrochen,
was er getan in welchem Maße.

Sein Blut läuft über Pflastersteine
und nach dem Täter wird gefahndet.
Hinweise gibt's angeblich keine
und Fragen werden nun geahndet.

Kommt er aus dem Nahen Osten?
Stop, die Frage ist rassistisch.
Wie viel Leben wird's noch kosten?
Stop, auch hier wird's populistisch.

Ab und zu gibt's kleine Lücken, die man nie mehr füllen kann.
"Nun sind sie halt mal da", sagt Mutti und stellt euch nicht so an.

Die alt Rätsch (Mundart)


Hinnerm Haus, do lauert die alt Rätsch
awer öfdersch noch im Treppenhaus.
Do waad die Rätsch mit de Miggeblätsch
un Kiddelscherz un losst kenner aus.

Solang, bis die jedem hat verzählt
wo im Haus de ganze Müll rumsteht,
hat die Rätsch schun allegar gequält,
vor allem wer mit wem ins Bett nin geht.

Die waad aach an de Aldikass,
ma bleibt halt stehn und heert ihr zu.
Die lewensisch Zeitung vun de Gass
is un bleibt e bleedi Kuh.


Es Mimösje (Mundart)


Ein Weichei rennt gleich bei de Babbe
und flennt vor lauter Wut.
Hör Babbe, was die do verzappe,
das find ich gar nit gut.

Die Kinna sin so bees zu mir
un kenna macht so wie ich maan.
Jetzt komm ich eenfach mol zu dir,
könnscht du das Grobzeich net verschlaan?

Jetzt hör mol zu, du kleen Mimösje:
Die Welt laaft nit so wie du willscht.
Jetzt mach dir mo nit glei ins Hösje.
Es wird nit annerschd, wann du brüllschd.

Denk immer scheen an Fallersleben, ein Dichter wohl bekannt.
Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.

Dienstag, 19. November 2019

Der gute Mensch von Leguan

Er ist ein rechter Zottelsepp
und glaubt er wäre tief bewegt.
In Wahrheit ist's ein Trotteldepp,
der sich kaum selbst erträgt.

So zottelt er von Tür zu Tür
und lebt von lästigem Geplänkel.
Sein lausiges "verbitt ich mir"
geht jedem auf den Senkel.

Doch wenn es um schmarotzen geht,
da ist er knüppelhart und zäh.
Wer immer nur auf motzen steht,
tut Freund und Feind gern weh.

Der gute Mensch von Leguan
gibt sich nach allen Seiten offen.
Er schwimmt so mit im Lebensplan
total moralbesoffen.

Montag, 18. November 2019

Nicht vergessen wer wir sind

Mit Sobieskis tapferen Hussaren
kam die Rettung für das Abendland.
Sie schlugen selbst die Jannitscharen
und Mustafa verzog sich unerkannt.

Versessen ist jetzt Uhlands Held,
verbannt aus neuen Schulbuchlehren.
Halbierte Türken sind verprellt
und werden nicht mehr wiederkehren.

Kos heißt Amsel, nah bei Pristina.
Heute ist's angeblich Kosovo,
was vor Jahren einmal serbisch war.
Geht's uns in naher Zukunft ebenso?

Comme Charles Martel autrefois a dit
nach denkbar knappen Sieg bei Tours,
die Blöße unsrer Angst ist die,
À s'en rappeller toujours .



Sonntag, 17. November 2019

Ton um Knatterton


Ich stünde gerne ganz da oben,
hoch oben auf dem Minarett.
Ich würde oben lautstark loben,
von mir aus gerne im Duett.

Ich hielt mir dann das Mikrophon
ganz einfach dicht an die Rosette
und drückte darauf Ton um Ton
schön knatternd als Librettokette.

Das hört man dann von nah bis fern
und bilden sich gar Menschenscharen,
dann knattre ich besonders gern
vor so viel heitren Dromedaren.

So kann man auch mit Knattertönen
von oben den Oktaven frönen.

Schöne neue Poller

Gottlob, wir haben schöne Poller!
Sie bieten besten Glühweinschutz
und leisten Widerstand bei voller
Dröhnung im schicken Xmas-Putz.

Security und Taxifahrer klatschen,
von spitzen Türmen tönt die Leier.
Für Kippas gibt es ungestrafte Watschen,
doch nichts verdirbt die tolle Feier.

Wer sind die schnöden Profiteure?
Wer braucht die "schöne neue Welt?"
Sind Huxleys Gamma-Saboteure
gekauft von reichem Wüstengeld?

Die tumben Marionetten tragen nun im Land die Last
und die verhassten Mahner werden morgen schon geschasst.

i.m. Breitscheid 19.12.16


F

Freitag, 15. November 2019

Falsche Richter


Sie beugen Recht in schwarzer Robe
und schreiten wichtig über Flure.
Gestrenge Männer für das Grobe
verknacken Mörder, Dieb und Hure.

Seit kurzem sind sie auch Berater,
ganz nebenbei in Rechtsgeschäften.
Beim Imam in adäquater
Stellung und mit vereinten Kräften

biegt man hin, was früher strafbar war.
Per Handschlag grüßt man Pädophile,
gern auch polygame Haremsschar,
alles straffrei mit dem Ziele

mit falschen Fratzen dieses Land verschandeln
und St. Martin in nen Dorfdepp zu verwandeln.


De Heckebankert (Mundart)

Es Fritzje war e kloorer Buu,
doch hod er immer vill zu leide.
Schun in de Schul kunnt er's partout
nit höre, wann vun alle Seite,

gepischpert werd "vum Bankert do".
Doch s Fritzje hat die all gebärscht
un vill sinn bis ins Eck gefloh,
es Fritzje hat sich nit gefärscht.

Un alles nur, weil beim Verstecke
sei Mamme mit dem jung Franzos
im Wald war hinner denne Hecke.
Oh Leck, do war im Dorf was los.

Wo ein Wille ist, gibt's ein Gebüsch,
in dem Fall war's de Heckerain.
Es Fritzje denkt, was kümmerts mich,
es heest doch Heckedalheim.






Donnerstag, 14. November 2019

De Truckesputzer un die Rollisch (Mundart)


Er däd so gäre strunze
un mit de Große brunze.
Doch hat e nie was druff,
bringts Been ach nit enuff.
Er macht halt nur als ob
un is e armer Trobb.




Die Rollisch

Es Ingrid is e dolli Fraa,
ich glaab die braucht "das" jede Daa.
Der Peter, der hat gut zu tun,
noch net mol sunndags derf der ruhn.
Der is ständisch nur am schrubbe,
kommt grad noch ausm Jubbe
un zack, schunn is er an de Reih,
der saad "ich hätt mol gäre frei".
"Nix do Freundche, du bisch jetzt dran,
sunscht lach ich mir de Manfred an".
Es Ingrid halt de Peter gut uff Trab,
do beißt die Maus kenn Faden ab.
   

Die Schnerrbix (Mundart)

Sie geht so gere kaafe
un dud die Stadt ablaafe.
Schnaust in die Geschäfte,
kaaft Buxe fa die Kefte.
Do zwängt sie sich eninn
un is de endlich drin,
mit ihrm dicke Boller,
treibt sies noch viel doller
un kaaft sich noch e korzer Rock
fa dehemm, do waat ihr alter Bock,
der wo uff so was richtig steht,
do werd die owends flach geleht.
Awer aach im Haus sieht's jeder gär,
un sinn die Tute noher schwer,
helft ihr der Jung do ausm vierte Stock
un schuld is nur der korze Rock.
Der laaft der Schnerrbix hinnerher
bis uff de Speicher un noch mehr.


De Schaffschuhversteckeler (Mundart)


Er is ganz selten nass geschwitzt
un driggt sich wo er kann gewitzt.
Der faule Sack werd ganz schnell mied
un wer ne mol beim Schaffe sieht,

der kann dem lahme Kerl vun hinne
beim Laafe noch die Schuh zubinne.
Zwische Urlaub, Reha, Krankeschein,
is sich der Lahmarsch viel zu fein

fa nur eenmol sich zu quäle,
dud awwer seiner Fraa verzähle
er wär e richtisch doller Hecht.
Nur wäre die Kollesche schlecht,

weil, anstatt zu imponiere,
dud ma ihn ignoriere.
E Herzinfarkt krieht der do nie
mit der eenfach Philosophie:

Wer faul un strack is, hat kenn Sorje,
kumm sche heit net, kumm sche morje.

Mittwoch, 6. November 2019

Schmatzen in Fleischtrögen

Die Alten wühlen im Dunkeln nach Flaschen.
Die Armen schleichen voll Scham zu den Tafeln.
Die Satten stopfen in eigene Taschen.
Die Macher werden nicht müde beim Schwafeln.

Sie liefern uns aus an fremde Interessen.
Sie schmatzen und suhlen in Fleischtrögen.
Ehre, Moral sind längstens vergessen.
Mit Lügen verschleudern sie unser Vermögen.

Sie treten nicht ab und wurschteln nur weiter
und verdammt, sie fahrn unser Land an die Wand.
Die neuen apokalyptischen Reiter
sind doch als Totengräber jedem bekannt.

Sie spielen Krieg und reisen die Mäuler weit auf, als wär's Privileg.
Früher hätte man denen ne Pistole auf den Schreibtisch gelegt.

Dienstag, 5. November 2019

Je suis Charlie


Wir sind verbildet und schrecklich eloquent,
deswegen ideale Musterknaben.
Wir sind deutschgallertig und impertinent.
Verblödet, weil für jeden Mist zu haben.

Je suis Charlie klingt heute affektiert.
Freiheit, Gleichheit ist schon lange obsolet.
Nur Versuchskarnickel sind wir, voll sediert
und für Klarsichtbrillen ist es längst zu spät.

Nun ists beschlossen, das Gesetz besagt
wir werden schlicht und einfach ausgetauscht.
Doch niemand wurde je dazu befragt,
was nun von falschen Richtern aufgebauscht.

Sind wir heimattreue Renitenten alle schändlich?
Passt bloß auf, denn der Propheten Zorn ist schier unendlich.

Der kategorische Oggerativ

Der Riese sprach mitunter überleitend
"die Wirklichkeit und Realität stimmen oft nicht überein",
denn "nur was hinten rauskommt ist entscheidend",
so hielt er seine schlimmsten Gegner klein.

Für sein Land da wischt' er jeden Zweifel fort
und unerschüttert ertrug er Spott als Lohn.
Auch bei Skandal und "Bimbes" hielt er stets sein  Wort.
Heut weiß ich, er war ein Vater der Nation.

Die "blühenden Landschaften" hat er anders sich erträumt,
doch mit dem Chaos heute, hätt er sicher aufgeräumt.

Freitag, 1. November 2019

Spaziergang im November

Blätter rauschen unter meinen Schritten
und Menschen gehen dick vermummt.
Holz und Zweige knacken unter Tritten,
die Vögel sind schon lang verstummt.

Bald trägt das Land die weiße Malertracht,
an Bäumen zittert letztes Laub.
Ist dann der erste Schnee zur Welt gebracht,
erstickt er uns mit kaltem Staub.

Glockenläuten schwebt über kahle Felder
und mahnt zur Einkehr ganz bedrückt,
verebbt jedoch am Saum der nahen Wälder,
im scharfen Wind geh ich gebückt.

Bald wird die große Stadt im grellen Weihnachtsglanz erstrahlen.
Für mich sind Tüten und Geschenkpapier nur Einkaufsqualen.