Ich wusste bis vor ein paar Tagen nicht, wie ein einziger Besuch im Tierheim mein Leben verändern würde. Anlass war die Freundin einer Bekannten, die neben einem ausgeprägten Altruismus noch einen fast pathologischen Hundetick hatte. Das erfuhr ich aber erst, nachdem ich mich überreden ließ sie an einem Samstag Nachmittag zum Hundeäußerln zu begleiten. Ich war zuerst etwas verwundert, als ich ihre etwas nuttige Aufmachung sah, fand es aber dann ziemlich teasing, als sie sich ins Auto setzte und ihr kurzer Rock gefährlich nach oben rutschte. Ich wusste, was sie vorhatte und auch, dass sie nur darauf wartete bis ihr zwischen die Schenkel fasste. Im Tierheim angekommen, wurden wir von der Leiterin, einer älteren Dame, sehr freundlich begrüßt und sogleich herum geführt. Die Hunde waren in Käfigen untergebracht und es schien, als wüssten sie, dass sie nun etwas Auslauf genießen durften. Jeder Käfig war mit Namen beschriftet und langsam gingen wir an den Namen vorbei. Ein Käfig war mit Telephon beschriftet, ein anderer mit Konjunktiv. Die Leiterin erklärte, dass diese Hunde es besonders schwer hätten aus dem Käfig heraus zu kommen, weil niemand sie haben wolle. Ich schaute mir den Konjunktivköter etwas länger an und war von seinem traurigen Blick direkt berührt. Ich sagte zu meiner Bekannten, dass ich den Konjunktiv gerne mitnehmen wollte, obwohl ich sah, dass meine Bekannte zu dem Terrier gegenüber schielte. Sie war aber einverstanden, als ihr sagte, dass zehn Gehminuten ein versteckter Hochsitz wäre, den ich ihr gerne zeigen würde. Der kleine Konjunktiv zeigte Anzeichen von Freude, als er die Hundeleine sah und wedelte zaghaft mit dem Schwanz. Gleich hinter dem Tierheim begann eine große Wiese mit einem angrenzenden Wald. Ich sagte zu dem Hund im freundlichen Ton, dass wir ihn gerne Koni nennen würden und zu unserer Überraschung sagte Koni, "Ich zöge Konjunktiv zwar vor aber wenn du meist, so sei es denn." Wir waren erst mal sprachlos. Ein sprechender Hund ... wow. Nach ein paar Minuten erreichten wir eine lauschige Bank, die aber ringsrum von allerlei Unrat verschandelt war, den achtlose Spaziergänger weggeworfen hatten. Koni sagte unvermittelt, "hübe jeder seinen Müll auf, sähe es hier viel hübscher aus". Meine Bekannte bog sich vor Lachen und ließ sich auf die Bank fallen. Sie bekam kaum noch Luft und stöhnte, "wir hätten doch den Terrier nehmen sollen, der hätte wenigstens keinen Bullshit erzählt". Ich sagte, dass wir froh sein sollten, dass Koni überhaupt sprechen könne und Koni verbesserte sogleich, "spräche ... spräche soll es heißen!" Meine Bekannte sagte darauf, dass, wenn er noch einmal sein Maul aufmachen würde, sie die Töle sofort zurück bringen wolle und Koni setzte einen beleidigten Blick auf. "Ich bin für freie Rede, auch wenn es ein Hund ist", sagte ich im bestimmten Ton. Meine Bekannte war ziemlich humorlos und sprang sichtlich genervt von der Bank auf und sagte verächtlich, "dann kannst du ab hier mit dem Viech alleine gehen und dir auf dem Hochsitz selber einen runter holen! Ich jedenfalls rufe mir jetzt ein Taxi". Koni und ich setzten von da an unseren Spaziergang alleine fort und es dauerte nicht lange, bis das arme Tier seinen Leidenslauf schilderte. Früher wurde er in Gymnasien der Oberstufe zitiert und gelesen aber das war schon lange her. Er konnte detailliert seinen Stammbaum von Rilke über Hölderlin, bis hin zu Chamisso runterbeten aber heute würden alle lachen, wenn er von schwöllen und zöge sprach, Wörter, die er so gerne mochte. Er stünde kurz vorm Aussterben, denn erfrören nicht auch die schönsten Blumen in Kälte und Mißachtung? Ich versuchte ihn zu beschwichtigen, dass ich seinen Tod so nah nicht sähe und machte mich erbötig ihm zu helfen. "Bei allen Göttern, wenn das gelänge?" seufzte Koni und knickte das rechte Ohr etwas ein. Ich erzählte ihm von einer bestimmten Lyrikwiese, die ich kenne und da wäre es noch so wie früher zu Ebner Eschenbachs Zeiten. Man spricht auch von der sogenannten Schwurbeldeutschwiese bedeutete ich ihm geheimnisvoll und seine braunen Augen begannen etwas zu leuchten. Sicher wäre das kein großer Bahnhof und Literatenpreise gäbe es mitnichten zu gewinnen aber ich könnte dort des öfteren kleinere Konjunktivsamen ausstreuen, die vielleicht dort in Gesellschaft gedeihen könnten. Koni war nun voller Hoffnung und zog erwartungsvoll an der Leine. Natürlich müsste ich die kleinen Konjunktive mit einem gehörig Maß an Sarkasmus streuen, brächten sie den gewünschten Ertrag aber das würde von den Schwurbilanten sicher niemand bemerken, versicherte ich Koni. Wie erwartet, war er's zufrieden, froh, dass ich seinem Aussterben einen gewissen Aufschub verschafft hatte. Meinen weiteren konjunktiven Ausführungen über die typischen Lyrikkrankheitsbilder wie Synapsenplaque und dem damit einhergehenden Dunning-Kruger Syndrom hörte Koni nur noch mit halben Ohr zu, auch dass er mich um den Hochsitzdate gebracht hatte, störte ihn nur wenig - er war endlich wieder glücklich.
Mittwoch, 8. Juli 2020
Literatenzirkel
Romantik, dichten, reimen, slammen
ist für jene, die's nicht anders kennen.
Sieh doch, die blassen Grottenlurche,
die blutentleert in jeder Furche
suchen nach den gewissen Damen,
weil mit der Zeit die Hände lahmen
und mancher hat nen Vers geschrieben,
um die Herzensdame rumzukriegen.
Die Tsunamiflut der Dichtexperten
sammelt spätberufne Reimgefährten,
karrt sie hin zu Tantchens Häkelrunde,
um bei der betulich Quasselstunde
mit Kaffee in kuscheligen Eckchen,
inmitten selbst gestickten Deckchen
und Worten in gelobter Ruhe,
bei Tand und Nippes auf der Truhe,
um sich hinzugeben ihrer Muse
als tröstlich Teil der Alltagsbuße.
Akustisches Entsagen ihrer Fülle,
während Kontostand in aller Stille
täglich wächst mit ihren Derivaten,
spielt man altersmilde gern den Paten
der fast vergessenen Schreiberkunst,
träumt von jugendlichem Balzgebrunst.
Seht nur wie sie voller Andacht raunen,
und ergeben die Séance bestaunen,
spitzen ihre Ohren wie die Mäuschen,
diese Rentner mit den Vogelhäuschen.
Ehrenvoll ergraute Bademeister
die Birne voll mit Scheibenkleister.
Ein trunken Schicksal hat den Frack genäht,
der jetzt per Zufall die Gefühle bläht.
Schlagt den verlognen Klump zu Brei,
die Maden überhören doch den Schrei
der Niederen, die es nicht schnallen
und nach drei Jobs auf die Matratze fallen,
weil sie platt sind von dem Sklavenfron,
verzichten auch auf Parasitenhohn
und falsche zuckersüße Gaben
die die Oberen ergaunert haben.
ist für jene, die's nicht anders kennen.
Sieh doch, die blassen Grottenlurche,
die blutentleert in jeder Furche
suchen nach den gewissen Damen,
weil mit der Zeit die Hände lahmen
und mancher hat nen Vers geschrieben,
um die Herzensdame rumzukriegen.
Die Tsunamiflut der Dichtexperten
sammelt spätberufne Reimgefährten,
karrt sie hin zu Tantchens Häkelrunde,
um bei der betulich Quasselstunde
mit Kaffee in kuscheligen Eckchen,
inmitten selbst gestickten Deckchen
und Worten in gelobter Ruhe,
bei Tand und Nippes auf der Truhe,
um sich hinzugeben ihrer Muse
als tröstlich Teil der Alltagsbuße.
Akustisches Entsagen ihrer Fülle,
während Kontostand in aller Stille
täglich wächst mit ihren Derivaten,
spielt man altersmilde gern den Paten
der fast vergessenen Schreiberkunst,
träumt von jugendlichem Balzgebrunst.
Seht nur wie sie voller Andacht raunen,
und ergeben die Séance bestaunen,
spitzen ihre Ohren wie die Mäuschen,
diese Rentner mit den Vogelhäuschen.
Ehrenvoll ergraute Bademeister
die Birne voll mit Scheibenkleister.
Ein trunken Schicksal hat den Frack genäht,
der jetzt per Zufall die Gefühle bläht.
Schlagt den verlognen Klump zu Brei,
die Maden überhören doch den Schrei
der Niederen, die es nicht schnallen
und nach drei Jobs auf die Matratze fallen,
weil sie platt sind von dem Sklavenfron,
verzichten auch auf Parasitenhohn
und falsche zuckersüße Gaben
die die Oberen ergaunert haben.
Der Aluhutträger
Gelöbnis für mein bestes Schutzmodell:
Seht her, es ist der schönste Aluhut,
ich trage ihn - ob dunkel oder hell,
so schützt er mich vor böser Strahlenflut.
Selbst gebastelt aus der Küchenrolle,
hält er telepathisch Zeugs gut ab
und CIA, sowie Geheimdiensttrolle
scheitern an der abgeschirmten Kapp.
Die unterirdischen Reptiloiden,
auch Aliens, W-Lan, Kosmosstrahlen
oder Ortungschips - alles wird vermieden,
vor allem Fake News vor den Wahlen.
dann mach ich Sonntag abends Blasmusik
Immer nur das gleiche Stück ...
la la lala la lalha...
Seht her, es ist der schönste Aluhut,
ich trage ihn - ob dunkel oder hell,
so schützt er mich vor böser Strahlenflut.
Selbst gebastelt aus der Küchenrolle,
hält er telepathisch Zeugs gut ab
und CIA, sowie Geheimdiensttrolle
scheitern an der abgeschirmten Kapp.
Die unterirdischen Reptiloiden,
auch Aliens, W-Lan, Kosmosstrahlen
oder Ortungschips - alles wird vermieden,
vor allem Fake News vor den Wahlen.
dann mach ich Sonntag abends Blasmusik
Immer nur das gleiche Stück ...
la la lala la lalha...
Der Maiskolbenkenner (Poetry Slam)
Du, ich, wir alle kennen doch diese Männer, die wie Kenner am Regal so fatal mit dem Knöchel gegen die Melonen klopfen und sie nachher ins Tütchen stopfen, so als wüßten sie Bescheid und wären bereit über Süße und Nährwert zu referieren und dabei ständig die Damen anstieren.
Manche Damen erblassen, denn sie könnens kaum fassen, endlich nen richtigen Veggieversteher vor sich zu haben, sich an dem Anblick zu laben, wie er geübt die Gurken ergreift, sanft mit der Hand drüber streift, ob sie gereift und wenn sein Blick über die Damenwelt streift, kommt er so richtig in Fahrt, zuckt mit dem Oberlippenbart, prüft auch ob die Auberginen schön glänzen und prall, lächelt zynisch brutal, sieht zu wie die Damen nervös in den Walnüssen wühlen, denn sie fühlen ...
Das ist der Mann vom Fach !!! - den bräucht man den ganzen Tach und sie staunen, wie er unter leisem Raunen endlich den dicken Maiskolben umschließt und prüft ob sie schön rubbeln beim Gleiten und dabei von weitem die dralle Blonde fixiert, die fast die Beherrschung verliert, als er mit seinem Stift seine Nummer in die gelbe Melone graviert.
Wer kann schon garantieren, ob all die Zucchinis mal im Topf blanchieren oder vielleicht ganz woanders hantieren und zusammen mit Karotten nach getaner Arbeit verrotten? Vielleicht kann er noch nicht mal kochen das Veggieschwein aber die dralle Blonde packt sich noch schnell die gelbe Melone mit ein.
Manche Damen erblassen, denn sie könnens kaum fassen, endlich nen richtigen Veggieversteher vor sich zu haben, sich an dem Anblick zu laben, wie er geübt die Gurken ergreift, sanft mit der Hand drüber streift, ob sie gereift und wenn sein Blick über die Damenwelt streift, kommt er so richtig in Fahrt, zuckt mit dem Oberlippenbart, prüft auch ob die Auberginen schön glänzen und prall, lächelt zynisch brutal, sieht zu wie die Damen nervös in den Walnüssen wühlen, denn sie fühlen ...
Das ist der Mann vom Fach !!! - den bräucht man den ganzen Tach und sie staunen, wie er unter leisem Raunen endlich den dicken Maiskolben umschließt und prüft ob sie schön rubbeln beim Gleiten und dabei von weitem die dralle Blonde fixiert, die fast die Beherrschung verliert, als er mit seinem Stift seine Nummer in die gelbe Melone graviert.
Wer kann schon garantieren, ob all die Zucchinis mal im Topf blanchieren oder vielleicht ganz woanders hantieren und zusammen mit Karotten nach getaner Arbeit verrotten? Vielleicht kann er noch nicht mal kochen das Veggieschwein aber die dralle Blonde packt sich noch schnell die gelbe Melone mit ein.
Der Cordhosenmann (Poetry Slam)
Ich/du/wir kennen diesen Mann, der ohne seinen Senf nicht kann - über alles, über jeden kann er sich erheben, denn er ist belesen und mal irgendwas gewesen, erteilt den Besserwisser-Rat, denn schließlich war er lang beim Staat - in seinem Schrank und das ist krank, hängen 15 Hosen, allesamt aus Cord, auch karierte Hemden sind an Bord und vorm Haus, da parkt ein Ford - muffige Gerüche aus der Einbauküche, denn kochen mag er nicht für sich allein, denn er geht ins Gasthaus Klein, weil dort bedient Milai, diese hübsche Thai und daheim träumt er in Katalogen aus Fernost, wo man die jungen Dinger auch verlost, was ihn sehr erbost, denn er hat noch nie gewonnen, wenn auch oft davon gesponnen, dass sie kommt als Frachtpaket auf dem dann steht ... welcome me, ich heiße Li und bin der große Preis und wer weiß, vielleicht bin ich dein Glück, falls nicht, schick mich zurück ...
tja, mit dem ist nicht zu spaßen, wobei er in Maßen singt, was fast wie Käßmanns Bibelstunde klingt ...
auch weil er jeden Kraftaufwand vermeidet, was die Geister scheidet, von denen, die sich bücken und sich nicht vor Arbeit drücken, die brav die Steuern löhnen, um die Geschäftemacher zu verwöhnen, die nur mit Papierchen rascheln und den großen Rest verarschen, die auch so gerne Männchen machen und in Sachen Widerstand nur lachen, so ungeübt und tumb, dass sie jedem Lump noch Stöckchen holen, anstatt dem Pack den Arsch zu versohlen ...
diese Cordhosenträger sind die wahren Übeltäter, ihr Vergehen ist nur das Wegsehen, das Runterducken und auf andere spucken, die es nicht so kuschelig haben aber ihr falsches Mitgefühl ist erkannt, wenn sie so penetrant in Büchereien, Bus und Bahn, wo ihr Nörgelwahn wie Magensäure aufstößt und den Dreck entblößt ...
tja, mit dem ist nicht zu spaßen, wobei er in Maßen singt, was fast wie Käßmanns Bibelstunde klingt ...
auch weil er jeden Kraftaufwand vermeidet, was die Geister scheidet, von denen, die sich bücken und sich nicht vor Arbeit drücken, die brav die Steuern löhnen, um die Geschäftemacher zu verwöhnen, die nur mit Papierchen rascheln und den großen Rest verarschen, die auch so gerne Männchen machen und in Sachen Widerstand nur lachen, so ungeübt und tumb, dass sie jedem Lump noch Stöckchen holen, anstatt dem Pack den Arsch zu versohlen ...
diese Cordhosenträger sind die wahren Übeltäter, ihr Vergehen ist nur das Wegsehen, das Runterducken und auf andere spucken, die es nicht so kuschelig haben aber ihr falsches Mitgefühl ist erkannt, wenn sie so penetrant in Büchereien, Bus und Bahn, wo ihr Nörgelwahn wie Magensäure aufstößt und den Dreck entblößt ...
I can't breathe
Die Bullen knien gleich zu dritt auf "Floyd",
bis der am Boden jämmerlich krepiert.
Die Täter schweigen - und die Presse freut,
dass keiner sich für diese Tat geniert.
Ein Land, das uns mit Bildern grad erschlägt,
zeigt seine Fratze in den Uniformen.
Getreten wird nur, wer sein Los erträgt,
der Rest verschanzt sich hinter Normen.
bis der am Boden jämmerlich krepiert.
Die Täter schweigen - und die Presse freut,
dass keiner sich für diese Tat geniert.
Ein Land, das uns mit Bildern grad erschlägt,
zeigt seine Fratze in den Uniformen.
Getreten wird nur, wer sein Los erträgt,
der Rest verschanzt sich hinter Normen.
Dein staubig Viereck (Lyrikparodie)
Dein staubig letztes Viereck braucht die Harke,
ich rechte nur Erinnerung dahin.
Verloren hielt ich Kurs der Barke,
erhöbe sie mit Gleichmut neuem Sinn.
Wenn Kerzenlicht erbrächte fahle Wärme,
gleich einer Lesung, die in Angst gehaucht.
Auch leise Worte schneiden durch Gedärme.
Zerrönnen Wasser, die darob verbraucht?
Es ist so manches Füllhorn dürftig Fuder,
begnügt sich nur noch lachend höhnisch Luder.
ich rechte nur Erinnerung dahin.
Verloren hielt ich Kurs der Barke,
erhöbe sie mit Gleichmut neuem Sinn.
Wenn Kerzenlicht erbrächte fahle Wärme,
gleich einer Lesung, die in Angst gehaucht.
Auch leise Worte schneiden durch Gedärme.
Zerrönnen Wasser, die darob verbraucht?
Es ist so manches Füllhorn dürftig Fuder,
begnügt sich nur noch lachend höhnisch Luder.
Das berühmte Bein EK Version
Grad dachte ich: Na wunderbar,
jetzt könnte doch mein Tod passieren!
Schon seit dem sechsundsechszger Jahr
hab ich doch nichts mehr zu verlieren!
Ich war mir immer weit voraus,
und pisste stur an jedes Bein!
Doch lernte etwas ich daraus?
Man möchte glauben: eher nein.
War Wildschwein oder Fuchs, wie's passte,
zu laut und zweimal fast verreckt,
Die Welt, in der ich so lang prasste,
will sie mich wieder, leicht verdreckt?
Egal ...
Was war und hätte können sein
in diesem tollen Lotterleben,
kam wie es kam. Ich schenkte ein:
die Trottel mögen mir vergeben.
jetzt könnte doch mein Tod passieren!
Schon seit dem sechsundsechszger Jahr
hab ich doch nichts mehr zu verlieren!
Ich war mir immer weit voraus,
und pisste stur an jedes Bein!
Doch lernte etwas ich daraus?
Man möchte glauben: eher nein.
War Wildschwein oder Fuchs, wie's passte,
zu laut und zweimal fast verreckt,
Die Welt, in der ich so lang prasste,
will sie mich wieder, leicht verdreckt?
Egal ...
Was war und hätte können sein
in diesem tollen Lotterleben,
kam wie es kam. Ich schenkte ein:
die Trottel mögen mir vergeben.
Die Biowanda
Am Markt steht Wanda an der frischen Luft,
inmitten Lauch und Nektarinen
und passend zu der grünen Gärtnerkluft
trägt sie am liebsten Holzpantinen.
Bei Wanda schimmert blau ein Damenbart
und unter Nägeln klebt der Dreck.
Man sieht ihr an, dass sie an Seife spart
und auf der Schürze prangt ein Fleck.
Ist auch Gemüse und Salat verdorrt,
sie lächelt stets mit Bauernschläue
und sind die Bioeier nicht vor Ort,
kauft sie bei Aldi einfach neue.
Die Gammelware hat auch ihren Preis,
denn das ist von Natur gegeben..
Das stört nicht den erlauchten Kundenkreis,
denn schließlich muss die Wanda leben.
inmitten Lauch und Nektarinen
und passend zu der grünen Gärtnerkluft
trägt sie am liebsten Holzpantinen.
Bei Wanda schimmert blau ein Damenbart
und unter Nägeln klebt der Dreck.
Man sieht ihr an, dass sie an Seife spart
und auf der Schürze prangt ein Fleck.
Ist auch Gemüse und Salat verdorrt,
sie lächelt stets mit Bauernschläue
und sind die Bioeier nicht vor Ort,
kauft sie bei Aldi einfach neue.
Die Gammelware hat auch ihren Preis,
denn das ist von Natur gegeben..
Das stört nicht den erlauchten Kundenkreis,
denn schließlich muss die Wanda leben.
Verpennt
Kaus Dieter ist ein Höhlenbär
und hält gern seinen Winterschlaf.
Drin hört er keinen Vogel mehr
und hat ansonsten kaum Bedarf.
Er braucht nicht essen oder trinken,
verkriecht sich nur im Höhlendreck,
auch wenn die andren Bären winken,
ihm reicht der fette Winterspeck.
Und eines Tages, schmal und dünn,
streckt er den Kopf zur Höhle raus,
da war die Bärenwelt dahin,
und mit dem Fressen war es aus.