Kkkkk
Samstag, 18. Dezember 2021
Dienstag, 14. Dezember 2021
Nein, meine Zähne putz ich nicht
Nein, meine Zähne putz ich nicht
K.L. das Panikmännchen ist Minister,
nennt sich Doktor, doch vergisst er,
dass er jahrelang nur Quatsch erzählt
und die gestand'ne Ärtzeschaft gequält.
Von den Viren, die durchs Abflussrohr
höher schweben bis zum Bad empor,
wo sie Ahnungslose infizieren
und Millionen Menschen dezimieren.
Ach, was hat der nur für Zeuch verzappt,
in jeden Fernseh Fettnapf reingetappt.
Staubsaugerbeutel auf der Nase tragen,
oder nicht mehr aus dem Haus sich wagen.
Sein Leben wird verfilmt nach Steven King
und dank der Pharma Lobby kriegt er's hin.
Nur Verbote, Horror, Boosterpflicht
aber nein, seine Zähne putzt er nicht.
.
Dienstag, 7. Dezember 2021
Resttexte 1
Zeitumstellung
Die Morgensonne, noch verhalten,
versteckt sich hinter Nachbars Dach,
versucht den Nebel abzuschalten,
die Gräserperlen blinzeln schwach.
Schon glänzen zaghaft erste Dächer,
doch morgen wird die Zeit verstellt
und Dunkles senkt sich wie ein Fächer,
das uns in langen Nächten quält.
__________________
Quittungsbon
Wir ertrinken in Papierbonfluten,
jedes Würstchen wird demnächst erfasst,
den Finanzminister hört man tuten,
wie ist den Menschen dieser Mann verhasst.
Wir schwimmen abgestumpft im Schnipselmeer
auf der Titanic Topverarsche,
verfolgt vom Überwachungsheer
im Gleichschritt beim Verblödungsmarsche.
Precht hat Recht
Wie sind wir doch so blöd geworden!
Die Läden leer, die Fenster zugehängt.
Die Lieferandos sind verdorben,
weil einer nur den andern drängt.
Der eine will Geschäfte machen,
der andre nur im Net bestellt.
Sie wollen sich ins Fäustchen lachen,
mit DHL da spart man Geld.
Der eine sitzt zuhaus und wartet,
der andre steht im Stau und liefert.
Das ganze Land ist so entartet,
weil jeder nur nach Schnäppchen fiebert.
Der eine dient bei Burger King,
der andre stopft sich Junk Food rein.
Man stützt so den Verteilerring
und setzt nur Bock statt Gärtner ein.
Nackischmauser
De Fritz, der hat die Wuch nur een Naachthemd an
un hängt das noch am Fenschter dran,
fa sunndags schnell zu truckele,
do muss es Fritzje nackisch juckele.
Das is seim Eheweib ganz recht,
die saad, "heit bische reif mei Knecht".
Un wann die Leit vorbeispaziere
un dun das Nachthemd inspiziere,
saad jeder, "gummo do de Fritz,
is heit widda ganz scheen spitz.
Schmatzen in Fleischtrögen
Die Alten wühlen im Dunkeln nach Flaschen.
Die Armen schleichen voll Scham zu den Tafeln.
Die Satten stopfen in eigene Taschen.
Die Macher werden nicht müde beim Schwafeln.
Sie liefern uns aus an fremde Interessen.
Sie schmatzen und suhlen in Fleischtrögen.
Ehre, Moral sind längstens vergessen.
Mit Lügen verschleudern sie unser Vermögen.
Sie treten nicht ab und wurschteln nur weiter
und verdammt, sie fahrn unser Land an die Wand.
Die neuen apokalyptischen Reiter
sind doch als Totengräber jedem bekannt!
Sie spielen Krieg und reißen die Mäuler weit auf, als wär's Privileg.
Früher hätte man denen ne Pistole auf den Schreibtisch gelegt.
Spaziergang im November
Blätter rauschen unter meinen Schritten
und Menschen gehen dick vermummt.
Holz und Zweige knacken unter Tritten,
die Vögel sind schon lang verstummt.
Bald trägt das Land die weiße Malertracht,
an Bäumen zittert letztes Laub.
Ist dann der erste Schnee zur Welt gebracht,
erstickt er uns mit kaltem Staub.
Glockenläuten schwebt über kahle Felder
und mahnt zur Einkehr ganz bedrückt,
verebbt jedoch am Saum der nahen Wälder,
im scharfen Wind geh ich gebückt.
Bald wird die große Stadt im grellen Weihnachtsglanz erstrahlen.
Für mich sind Tüten und Geschenkpapier nur Einkaufsqualen.
■■■■
Abgenagt
Was ehemals uns Schutz gewährte,
ward schnell zerfressen von Termiten.
Vertrauter Heimatstrand und Sprachenwelt,
dürr und abgenagt gleich alten Riten.
Ganz biegsam bis zur Erde beugt
sich schlanker Bambus selbst bei Sturm,
hingegen ausgerissene Bäume
bloß liegen wie ein umgefallener Turm.
Nur was ständig in Bewegung,
kann uns als stetig doch erscheinen.
Gleich einer Planke auf den Wellen,
muss Zufall unsere Zeit vereinen.
So wird die Zeit zerteilt von kleinen Intervallen
und nur von fern vergangene Taten widerhallen.
■■■■
Die Alten sind angeblich weise?
Falsch, zu viele suchen Streit.
Vergeblich suchst du die Beweise
für Milde und Gelassenheit.
Wer unnachgiebig sich gebärdet,
hat meistens nichts mehr zu verlieren.
Und wer nur störrisch und verhärtet,
kann schlecht sein Ende akzeptieren.
Der leise Tod ereilt uns allesamt.
Wer fluchend stirbt, ward nie geliebt,
und wer sein Herz in Wut verbrannt,
hat knappe Lebenszeit versiebt.
Frei geboren will sich mancher trotzig aus der Schöpfung schleichen.
Mit selbst gewählten Ketten, weil Kraft und Mut am End nicht reichen.
■■■■■
Spannende Location
Bei "Gute Zeit" und "Alles gut"
erfasst mich stets die kalte Wut.
Die "Spannende Location", sie
ist ganz besonders schräg und schlimm,
da rennen "Influencer" wie
auch "Hipster" wie Gestörte hin.
Bei "einen lecker Latte schlürfen"
wird man doch wohl noch "chillen" dürfen?
Bei "schöner Tag" und "das macht Sinn"
bekommt man größten "trouble" hin.
Mit "sorry, ist das auch vegan?"
ist schnell der Rest vom Hirn vertan.
Hey Leute, bringt 'ne Tafel an:
"Arschlochzeit von dann - bis dann".
■■■■
Die Joggerin
wer läuft noch so spät durch Nacht und Wald
es ist die Joggerin und ihr ist kalt
dabei hatte sie sich extra ne lange Trainingshose angezogen
sich dabei modisch kein bisschen verbogen
wer trägt auch schon kurze Röcke beim Joggen
könnt doch sonst wen verlocken
dabei hatte sie alles richtig gemacht
alles hatte sie durchdacht
war nie an Geldautomaten
und bei Schwachspaten
stets zu Boden geschaut
Straßenseite gewechselt – immer leise - nie laut
noch nicht mal alleine Bus oder Bahn gefahr’n
nie den Rücken zugekehrt
immer den Handschlag verwehrt
doch jetzt hat sie Angst so allein im Jagdrevier
denn da ist irgendwas hinter ihr
sie hört die Schritte das Schnaufen
noch nie ist sie so schnell gelaufen
sie fühlt den Boden erbeben
sie läuft um ihr Leben
erreicht die Straße mit Müh und Not
und ohne ihre neuen adidas Laufschuhe
wär sie wohl tot.
■■■■■
Zwei Knaben pissten frech an einen Baum.
Und dann – sie trauten ihren Augen kaum,
erschien ein Elefant und sprach ganz lässig,
„das mit dem Fressen wird wohl stressig“.
__________________
Zwei Knaben pissten von ner Brücke
beim Geländer durch die Lücke.
Auch Wasser ist ein guter Leiter,
es zischte kurz - der Zug fuhr weiter.
__________________
Zwei Knaben tranken Doppelkorn,
den einen stach ein Koppeldorn.
Der andre ist, durch Korn gedoppelt,
auf ewig an den Dorn gekoppelt.
■《《《《■■■
Ich werde 100?
Hab grad gelesen, ich werd dreiundachtzig, wenn nicht noch mehr,
laut Statistik - na wenn nicht ICH, dann wer?
Das heißt, wenn nichts dazwischen kommt, das sagt Statistik meistens nie,
Vorfahrt weg und Herzinfarkt, Störfaktoren – so heißen die.
Die sollte man vermeiden -
und täglich Frischluft tanken – viel Sauerstoff in jedem Fall,
wie lila Kühe auf der Weide weiden
und nicht im engen Stall.
Dagegen Mäuse in Gefangenschaft viel länger leben,
als die Kollegen draußen,
wenn sie an ihren Gitterstäben kleben,
und in ihrem sichren Käfig hausen.
Die Frage ist doch, lässt sich das übertragen,
vom Tierversuch direkt auf unsere Spezies?
Man könnt’ sich auch bei Meridian, Stochastik fragen,
was hätten solch Ergebnisse erhebendes?
Denn so ein Mensch ist doch ein Mensch und steht
viel höher als ein Tier. Der Mensch, ein Wesen, das vernunftbegabt,
dazu noch aufrecht geht
und nicht durch grüne Wiesen trabt und sich an bloßem Wasser labt.
Und doch - rein vom Organischen gesehen, sind wir Tiere,
sogar genetisch sehr verwandt.
Die Chromosomen sind zum Beispiel bei ’nem Schwein
bis auf eines gleich – das ist bekannt.
Der Laie fragt sich nun - wie kann das sein,
ganz ohne Grunzen, Suhlen, Ringelschwanz und Borsten?
Denk ich an meinen Nachbarn, na da fällt mir ein,
so manches Attribut erinnert schon an Thorsten.
Also - mit Eheknast und frischer Luft bin ich jetzt bei Hundert
dazu kommt noch Bewegung – täglich 80 Stufen -
macht zusammen, wer sich wundert
glatte 107 – quasi festgeschrieben. Da kommt wie gerufen
die Langzeitstudie von Eunuchen,
die, man höre und staune, deutlich länger leben,
obwohl - das werd ich eher nicht versuchen,
bleib lieber bei Kollegen,
die noch alles an sich tragen,
denn dies Vergnügen will ich weiter pflegen,
selbst mit dem Risiko Versagen,
bleibt unterm Strich - in jeder Lage,
ein Wohlbefinden – keine Frage.
Doch da wären noch die Wermutstropfen,
die uns die Lebensdauer kürzen,
auch diese gilt es abzuklopfen,
weil sie den Mensch ins Elend stürzen.
Als das da wäre: Stress, Alkohol und Zigaretten,
macht jeweils dreizehn Jahre,
womit wir nur noch vierundsiebzig hätten.
Was? So wenig nur? Das ist wohl nicht das Wahre.
Gib mal den Rechner her – das kann nicht sein,
verdammt, da bleiben nur noch fünfzehn Jahre,
doch Halt!
Rotwein,
da wird man alt
hab ich irgendwo gelesen,
soll sehr gesund sein und Merlot ist grad im Angebot!
Wenn auch die Rotwein-Hypothesen
medizinisch nicht bewiesen – doch grad beim Tod
greift die Statistik nicht,
weil es ums eigene Dasein geht,
weil da jede Norm zerbricht
vor dem, was für mein eignes Leben steht.
So soll’s denn sein … phhhü - ich mach mir nichts aus Zahlen.
Wer raucht und säuft und dabei glücklich lebt,
hat mehr als der Asket, der ständig rechnet, stets mit Qualen
gefehlt zu haben – nur nach gesundem Leben strebt
und sich tagtäglich stranguliert.
Der hat den Film halt nicht kapiert.
■■■■
Schwallice Schwarzer
Schwätzt Frau Schwarzer über schweren Geiz,
schwitzen schwarze Konten in der Schweiz.
Schwoll bei Hoeness noch die Schweineschwarte,
schwieg die Schwarzer - denkt jetzt Arschlochkarte.
__________________