Donnerstag, 12. September 2019

Mein Segel war nur Haut und Fleisch

Noch werde ich von Mut getragen,
durch eine Furt von Sepsiswind.
Ganz langsam löst sich Schmerz im Magen,
von irgendwoher schluchzt ein Kind.

Der schmutzigweiße Plattenhimmel:
Ein schwelender Partikelbrand.
An meiner Flanke Plastikschimmel.
Voran! Es treibt des Flößers Hand.

Wir nähern uns der breiten Pforte,
dem Reich von Eisen, Nickel, Stahl.
Wir setzen Anker ohne Worte.
Das Ziel erreicht - der letzte Gral.

Ein grüner Fährmann kappt die Leinen. 
Mein Segel war nur Haut und Fleisch.
Noch immer hör ich Kinderweinen.
Ich bin bereit fürs Totenreich.
.

Gedichte Hans Beislschmidt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen