Geh du voran, du Niemandsknecht!
Die Welt ist schlecht, du bist gerecht,du lebst wie ein Gedicht von Brecht,
doch der war Schein und du bist echt.
Du beugst nicht dich und nicht das Knie!
Du bist so frei und weißt nicht, wie
man übersetzt in Poesie
den Gernegroß zum Blendgenie.
Du hast die Tage nie gezählt,
dich mit der Lebenslust vermählt
und hast dein Schicksal frei gewählt,
was dich, wenn es nicht tötet, stählt
So hast du dich nun eingereiht
ins Dichtervolk und keiner schreit
so laut wie du, dass alle Zeit
und alle Welt gehört befreit.
Doch wehe, wenn ein freier Geist
noch lauter schreit und dabei dreist
die Regel bricht, die euch verschweißt,
und eure Fremdherrschaft beweist.
Dann wird der freie Mann zum Knecht,
dann ist ihm jedes Mittel recht,
das Maul zu stopfen, das so schlecht
die Freiheit würdigt im Geflecht.
■■■■
Ich bin ein kleines Licht, verstehe nicht, wie diese
Weltuntergang versprechende, globale Krise
die Spekulantenbanken, Hedge-Fonds-Manager und fiese
Jäger der verlorenen Devise
zeitgleich in derart bodenlose Miese
abstürzen lassen konnte. Bliese
ein frischer Wind Erleuchtung in gedankliche Verliese,
ließ Hinz und Kunz und gerne auch Luise
begreifen, dass Frau Merkels Expertise
besagt, es gehe dringend um Akquise
von frischem Geld für Banken, damit diese
die Wirtschaft kreditierten. Oh, ich priese
die Kühnheit der fiskalischen Franchise,
wenn dieses Geld nicht aus der gleichen Fliese,
von eben diesen Banken stammte! Hieße
so etwas nicht Verarsche? Doch! Präzise.
■■■
Wer sieht, wie diese feisten Fratzen
genießerisch beim Schlemmen schmatzen,
wie sie mit dicken Lippen schlürfen,
weil Connaisseure schlürfen dürfen,
verachtet auch den Wert der Speisen,
vermeint, sie dienten nur den Greisen,
dem Wohlstandspack zur Stilisierung,
zur Bildungsbürgerzelebrierung.
Und deshalb müssen Bücher brennen,
weil hohle Köpfe sich verrennen
und glauben, Neues kann entstehen
nur dort, wo raue Winde wehen,
wo nicht nur Wetter Berge schleifen,
die Zwerge zu den Waffen greifen,
um ihre Brüder zu erschlagen,
auf dass sie deren Hüte tragen.
Wenn sie dann an den Trögen schwitzen
und längst, anstatt Gedankenblitzen,
nur Fürze aus den Hirnen weichen,
dann weißt du, dass die armen Reichen
nicht schlechter sind, als ihre Brüder,
drum höre nicht auf alte Lieder:
Es ging und geht auf allen Erden
ums Fressen und gefressen werden.
■■■■
, ich weiß, da schwimmen Blut und Kotze,
hoch hergegangen ist es, alle stoned.
Die kleine Püppi, weißt schon wer, die Fotze,
die, die seit Kurzem gegenüber wohnt.
Die kam um Eins und wollte sich beschweren.
Oh, Mann, ich habe selten so gelacht.
Sie meinte spitz, mit wem sie zu verkehren
gelüste, sei wohl Thema dieser Nacht.
Ich sagte: „Schwester, ist das denn ein Wunder?
Du lebst allein, kein Stecher kommt hier rauf!
Schon munkelt man, du wärst ’ne olle Flunder
und fragt sich jetzt, wer macht die Dose auf?“
Und weil dann alle Partygäste grölten,
war die natürlich doppelt provoziert.
Sie sagte kühl, wer hier am besten ölt, den
nähm’ sie gleich mit, dass er den Motor schmiert.
Nun rate mal, wie da die Meute drängte
und schob und schubste, das war eine Schau!
Frag mich nicht wie, am Ende jedoch zwängte
ich mich hindurch und später in die Frau.
Ja, es ist wahr, die ließ sich von mir poppen,
na, wie man’s nimmt, ich habe es versucht,
war voll im Schwung, du weißt, mich kann nichts stoppen
und später habe ich mich dann verflucht.
Ja, warte doch, da gibt’s schon was zu motzen
Und nein, ich bin und war auch nicht verklemmt,
doch die, die ist ein Mann! Ist das zum Kotzen?
Es ist mein Ernst, ich hab ’nen Kerl gestemmt!
Und nicht nur das, wir war’n da g’rad am Machen,
auf einmal reißt’s mir fast den Schwengel ab!
Ich hör’ die alte Sau noch immer lachen
und das verfolgt mich sicher bis ins Grab.
den Gernegroß zum Blendgenie.
Du hast die Tage nie gezählt,
dich mit der Lebenslust vermählt
und hast dein Schicksal frei gewählt,
was dich, wenn es nicht tötet, stählt
So hast du dich nun eingereiht
ins Dichtervolk und keiner schreit
so laut wie du, dass alle Zeit
und alle Welt gehört befreit.
Doch wehe, wenn ein freier Geist
noch lauter schreit und dabei dreist
die Regel bricht, die euch verschweißt,
und eure Fremdherrschaft beweist.
Dann wird der freie Mann zum Knecht,
dann ist ihm jedes Mittel recht,
das Maul zu stopfen, das so schlecht
die Freiheit würdigt im Geflecht.
■■■■
Ich bin ein kleines Licht, verstehe nicht, wie diese
Weltuntergang versprechende, globale Krise
die Spekulantenbanken, Hedge-Fonds-Manager und fiese
Jäger der verlorenen Devise
zeitgleich in derart bodenlose Miese
abstürzen lassen konnte. Bliese
ein frischer Wind Erleuchtung in gedankliche Verliese,
ließ Hinz und Kunz und gerne auch Luise
begreifen, dass Frau Merkels Expertise
besagt, es gehe dringend um Akquise
von frischem Geld für Banken, damit diese
die Wirtschaft kreditierten. Oh, ich priese
die Kühnheit der fiskalischen Franchise,
wenn dieses Geld nicht aus der gleichen Fliese,
von eben diesen Banken stammte! Hieße
so etwas nicht Verarsche? Doch! Präzise.
■■■
Wer sieht, wie diese feisten Fratzen
genießerisch beim Schlemmen schmatzen,
wie sie mit dicken Lippen schlürfen,
weil Connaisseure schlürfen dürfen,
verachtet auch den Wert der Speisen,
vermeint, sie dienten nur den Greisen,
dem Wohlstandspack zur Stilisierung,
zur Bildungsbürgerzelebrierung.
Und deshalb müssen Bücher brennen,
weil hohle Köpfe sich verrennen
und glauben, Neues kann entstehen
nur dort, wo raue Winde wehen,
wo nicht nur Wetter Berge schleifen,
die Zwerge zu den Waffen greifen,
um ihre Brüder zu erschlagen,
auf dass sie deren Hüte tragen.
Wenn sie dann an den Trögen schwitzen
und längst, anstatt Gedankenblitzen,
nur Fürze aus den Hirnen weichen,
dann weißt du, dass die armen Reichen
nicht schlechter sind, als ihre Brüder,
drum höre nicht auf alte Lieder:
Es ging und geht auf allen Erden
ums Fressen und gefressen werden.
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, ich weiß, da schwimmen Blut und Kotze,
hoch hergegangen ist es, alle stoned.
Die kleine Püppi, weißt schon wer, die Fotze,
die, die seit Kurzem gegenüber wohnt.
Die kam um Eins und wollte sich beschweren.
Oh, Mann, ich habe selten so gelacht.
Sie meinte spitz, mit wem sie zu verkehren
gelüste, sei wohl Thema dieser Nacht.
Ich sagte: „Schwester, ist das denn ein Wunder?
Du lebst allein, kein Stecher kommt hier rauf!
Schon munkelt man, du wärst ’ne olle Flunder
und fragt sich jetzt, wer macht die Dose auf?“
Und weil dann alle Partygäste grölten,
war die natürlich doppelt provoziert.
Sie sagte kühl, wer hier am besten ölt, den
nähm’ sie gleich mit, dass er den Motor schmiert.
Nun rate mal, wie da die Meute drängte
und schob und schubste, das war eine Schau!
Frag mich nicht wie, am Ende jedoch zwängte
ich mich hindurch und später in die Frau.
Ja, es ist wahr, die ließ sich von mir poppen,
na, wie man’s nimmt, ich habe es versucht,
war voll im Schwung, du weißt, mich kann nichts stoppen
und später habe ich mich dann verflucht.
Ja, warte doch, da gibt’s schon was zu motzen
Und nein, ich bin und war auch nicht verklemmt,
doch die, die ist ein Mann! Ist das zum Kotzen?
Es ist mein Ernst, ich hab ’nen Kerl gestemmt!
Und nicht nur das, wir war’n da g’rad am Machen,
auf einmal reißt’s mir fast den Schwengel ab!
Ich hör’ die alte Sau noch immer lachen
und das verfolgt mich sicher bis ins Grab.
■■■■
■■■
Was wollen genitale Dichter
mit ihren Mach-o-werken sagen ?
Die Reime gehen meist nicht schlichter,
in Sachen Metrik platzt der Kragen
mir, wenn ich das Gestolper sehe.
Auch in der Sprache bleibt es roh
und vieles, was ich nicht verstehe,
gehört vermutlich nur ins Klo.
In dieses wird sehr oft gegriffen,
das führt zum lyrischen Abort.
Nun tritt beiseite, ich muss schiffen
und nachher spül' ich alles fort ...
■■■
Ich wäre besser wechselwarm geblieben
und tümpeligen Pfründen nie entkrochen.
Statt dessen: im Getümmel umgetrieben,
rein metaphorisch manches Herz gebrochen,
das jedoch, außer Sehnsucht, nie zu lieben
gelernt hat. Amors Pfeil hat nicht gestochen.
Betrog ich nur Betrüger, stahl von Dieben?
Noch ist das Urteil lange nicht gesprochen.
Die Strafe aber ließ nicht lange warten:
Wenn ekle Egel meine Segel setzen
und nicht nur Ungeschriebenes verletzen,
in fauligen Gewässern nied’rer Arten
den allerkleinsten Lurch zum Laichen hetzen,
mit meinen wie mit fremden Zungen schwätzen.
■■■■
Ein Schwächling ruft
oder: Kultürliche Auslese
Ich denke mir,
du weißt nicht, was das ist:
ein Darwinist.
Ich glaube ja,
du hast den Darwin
nicht einmal gelesen.
Denn der sagt keineswegs,
dass etwa nur die filigransten,
kompliziertesten Strukturen
überleben, nein,
sie müssen nur
erfolgreich sein,
gleich wie!
Und all’ die Taka-Tuka-Dichter hier,
die sind das doch.
Die sind, was du so gerne wärst,
erfolgreich.
Viele an der Zahl
und sie verehren
und vermehren sich.
Sie sind genügsam,
überleben jeden Spott,
verdrängen jede and’re Art.
Du aber möchtest Arten-
schutz, ein Reservat,
für dich und deinesgleichen,
ihr pfeift schon
auf dem letzten Loch.
Von wegen Darwin!
Ein Schwächling ruft
nach seinem Schöpfer,
wünscht, beschützt zu werden,
hält sich selbst für auserwählt
und ist bereit,
der Anderen Verdammnis
hinzunehmen.
Das klingt bekannt.
Ich aber sage:
Baut sie ihm doch,
die Kathedrale!
Lasst ihn darin versauern!
Und außerhalb der Mauern
regiert das weltliche Gesetz: Hier frisst,
wer nicht gefressen werden möchte.
Und nur der Stärkste überlebt.
■■■■■
Lyrik für Loser III
Für das fleißige Bienchen
Hier stellen defizitäre Charaktere
verdichtete Neurosen
zur Nabelschau
und streicheln ihrem Gegenüber
das zarte Seelchen wund
verwechseln sich mit Künstlern
und ihren Kram mit Kunst
Und sind doch Huren
Gut, die einen sind noch verzweifelter, als die anderen und machen es sogar ohne Gummi, aber alle eint der Dirnenlohn und vereint das Gleitmittel.
Was wollen genitale Dichter
mit ihren Mach-o-werken sagen ?
Die Reime gehen meist nicht schlichter,
in Sachen Metrik platzt der Kragen
mir, wenn ich das Gestolper sehe.
Auch in der Sprache bleibt es roh
und vieles, was ich nicht verstehe,
gehört vermutlich nur ins Klo.
In dieses wird sehr oft gegriffen,
das führt zum lyrischen Abort.
Nun tritt beiseite, ich muss schiffen
und nachher spül' ich alles fort ...
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Ich wäre besser wechselwarm geblieben
und tümpeligen Pfründen nie entkrochen.
Statt dessen: im Getümmel umgetrieben,
rein metaphorisch manches Herz gebrochen,
das jedoch, außer Sehnsucht, nie zu lieben
gelernt hat. Amors Pfeil hat nicht gestochen.
Betrog ich nur Betrüger, stahl von Dieben?
Noch ist das Urteil lange nicht gesprochen.
Die Strafe aber ließ nicht lange warten:
Wenn ekle Egel meine Segel setzen
und nicht nur Ungeschriebenes verletzen,
in fauligen Gewässern nied’rer Arten
den allerkleinsten Lurch zum Laichen hetzen,
mit meinen wie mit fremden Zungen schwätzen.
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Ein Schwächling ruft
oder: Kultürliche Auslese
Ich denke mir,
du weißt nicht, was das ist:
ein Darwinist.
Ich glaube ja,
du hast den Darwin
nicht einmal gelesen.
Denn der sagt keineswegs,
dass etwa nur die filigransten,
kompliziertesten Strukturen
überleben, nein,
sie müssen nur
erfolgreich sein,
gleich wie!
Und all’ die Taka-Tuka-Dichter hier,
die sind das doch.
Die sind, was du so gerne wärst,
erfolgreich.
Viele an der Zahl
und sie verehren
und vermehren sich.
Sie sind genügsam,
überleben jeden Spott,
verdrängen jede and’re Art.
Du aber möchtest Arten-
schutz, ein Reservat,
für dich und deinesgleichen,
ihr pfeift schon
auf dem letzten Loch.
Von wegen Darwin!
Ein Schwächling ruft
nach seinem Schöpfer,
wünscht, beschützt zu werden,
hält sich selbst für auserwählt
und ist bereit,
der Anderen Verdammnis
hinzunehmen.
Das klingt bekannt.
Ich aber sage:
Baut sie ihm doch,
die Kathedrale!
Lasst ihn darin versauern!
Und außerhalb der Mauern
regiert das weltliche Gesetz: Hier frisst,
wer nicht gefressen werden möchte.
Und nur der Stärkste überlebt.
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Lyrik für Loser III
Für das fleißige Bienchen
Hier stellen defizitäre Charaktere
verdichtete Neurosen
zur Nabelschau
und streicheln ihrem Gegenüber
das zarte Seelchen wund
verwechseln sich mit Künstlern
und ihren Kram mit Kunst
Und sind doch Huren
Gut, die einen sind noch verzweifelter, als die anderen und machen es sogar ohne Gummi, aber alle eint der Dirnenlohn und vereint das Gleitmittel.
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FremdenfeindlIch
Also bin ich fremdenfeindlich,
weil ich aufgewachsen bin
in der Heimat, die vermeintlich
von Geburt an in mir drin?
Jedenfalls ist diese Prägung
doppelseitig, denn auch ich
zeuge Wirkung je nach Wägung,
was banal, was wesentlich.
Selbstverständlich mag ich’s freundlich,
das gilt nicht nur für den Gast.
Ob gebleicht oder gebräunt, ich
hab’ Rassismus stets gehasst.
Jetzt kommst du und willst hier leben
und ich frage dich warum,
es dir wert ist, zu erstreben
meinen Lebensstil. Wie dumm
ich wohl sei, daran zu glauben,
dass ich dir ein Vorbild wär,
fragst und klagst, ich wolle rauben
deine Wurzeln und noch mehr.
Jeder müsse leben können,
wenn und wie und wo er will.
Sei das nicht auch dir zu gönnen?
Und beschämt bin ich dann still.
Doch im Stillen wächst das Grollen,
denn wenn du den Sitten fluchst,
die wir anderen so wollen,
frag ich mich, was du hier suchst?
Wünscht du religiöse Inbrunst,
ist die Freiheit dir ein Graus,
die der Rede, Meinung und Kunst,
warum bleibst du nicht zu Haus?
Ach, da könn’ sie dich nicht leiden?
Das ist wirklich ärgerlich.
Du bist auch nicht zu beneiden,
wenn man dich bedroht, doch ich
weigere mich, einzusehen,
warum ich ertragen muss,
hier im Lande fremd zu gehen,
denn dann komme ich zum Schluss
auf ganz seltsame Ideen
und verbreite braunen Stuss:
Alle soll’n nach Hause gehen
und zum Abschied deutschen Gruß.
Also, liebe Poly-Ticker,
redet nicht nach allen Schnuten.
Volkes Hals wird immer dicker,
klärt die Fronten noch im Guten!
Hidschabs oder Nazi-Sticker,
Ehrenmorde, Fascho-Routen,
Kleri-, Fana-, Dogma-Ticker
sind dem Land nicht zuzumuten.
Will euch jedoch nichts einfallen,
schickt den Dschihad gern nach Haus,
Aber tut mir den Gefallen,
schmeißt die Nazis auch mit raus!
■■■■
Ausgemärzt
Schneid ihnen ihre Bälger aus den Bäuchen,
lass diesem Schoß kein Unheil mehr entspringen!
Wer mitgefangen, soll uns nicht entfleuchen,
soll mitgehangen über uns’re Klingen springen.
Wir wollen nicht mehr zögern, nicht mehr weichen.
Wir wollen Täter nicht noch länger schützen.
Nur mit Appellen wird man nichts erreichen,
doch ungewollt als Idioten nützen.
Darum sei Schluss mit Permissivitäten!
Ein Blutzoll soll die Adern jetzt erfrischen.
Wir werden weite Felder kräftig jäten,
kein Unkraut soll der Egge mehr entwischen.
Nun geht es denen endlich an den Kragen,
zu lange schon verhöhnen sie die Bürger,
die braven, die jetzt Ungeziefer jagen,
als aufrecht-demokratische Erwürger.
Das Sterben ist nicht wörtlich gemeint, sondern nur der Hang zum Morbiden und zum weinerlichen Selbstbemitleiden, wenn ihr euch an eurem eigenen Zynismus schneidet.
■■■■
Müssen Wollen Können
Wenn alles dich nur unbefriedigt ließe, was
wäre dann noch, um dich zu erfreuen?
Willst du wie Hesse ins Gebirge ziehen? Das
könntest du am Ende schwer bereuen.
Ich kann am reichen Tisch zugrunde gehen
und auch gemästet Hungers sterben.
Wer kann den Wald vor lauter Bäumen sehen?
Wem bringt Erfüllung auch Verderben?
Ich will, was ich besitze, ganz verschlingen.
Mir ist die Freiheit sehr suspekt.
Deshalb soll Flucht nur dann gelingen,
wenn ausgekotzt, was nicht mehr schmeckt.
Ich muss, was ich nicht kenne, ausprobieren,
weil ich noch jedem Wort misstraut.
Und völlend werde ich Gewicht verlieren,
denn nur geschluckt, ist nicht verdaut.
■■■■■
Valse Viennoise
Prima, doch wirklich, das machst du sehr schön
Elf Pirouetten am Stücke zu drehn
Immer hübsch lächeln, zum Schluss einen Knicks
Nur der Applaus gibt am Ende die Kicks
Lachhaft! Du gibst diesem Plebs das Gefühl
Innerer Kraft im gereihten Gestühl
Circe des Specks, glaubst, erhaben zu sein
Hure des Drecks, bist die Perle zum Schwein
Fast hättest du mich komplett überzeugt
Ich fühlte mich schon als Verräter der Kunst
Cool, wenn man stark ist, sein Knie niemals beugt
Kann man erhaben tun aber im Dunst
Der Stilisierung kreist winselnd ein Hund
In dessen Dreck man tritt, stark oder nicht.
Comment? Beweise? Mein wichtigster Grund
Heißt: Wichtigkeit kommt letztlich doch nur von Wicht!
Also bin ich fremdenfeindlich,
weil ich aufgewachsen bin
in der Heimat, die vermeintlich
von Geburt an in mir drin?
Jedenfalls ist diese Prägung
doppelseitig, denn auch ich
zeuge Wirkung je nach Wägung,
was banal, was wesentlich.
Selbstverständlich mag ich’s freundlich,
das gilt nicht nur für den Gast.
Ob gebleicht oder gebräunt, ich
hab’ Rassismus stets gehasst.
Jetzt kommst du und willst hier leben
und ich frage dich warum,
es dir wert ist, zu erstreben
meinen Lebensstil. Wie dumm
ich wohl sei, daran zu glauben,
dass ich dir ein Vorbild wär,
fragst und klagst, ich wolle rauben
deine Wurzeln und noch mehr.
Jeder müsse leben können,
wenn und wie und wo er will.
Sei das nicht auch dir zu gönnen?
Und beschämt bin ich dann still.
Doch im Stillen wächst das Grollen,
denn wenn du den Sitten fluchst,
die wir anderen so wollen,
frag ich mich, was du hier suchst?
Wünscht du religiöse Inbrunst,
ist die Freiheit dir ein Graus,
die der Rede, Meinung und Kunst,
warum bleibst du nicht zu Haus?
Ach, da könn’ sie dich nicht leiden?
Das ist wirklich ärgerlich.
Du bist auch nicht zu beneiden,
wenn man dich bedroht, doch ich
weigere mich, einzusehen,
warum ich ertragen muss,
hier im Lande fremd zu gehen,
denn dann komme ich zum Schluss
auf ganz seltsame Ideen
und verbreite braunen Stuss:
Alle soll’n nach Hause gehen
und zum Abschied deutschen Gruß.
Also, liebe Poly-Ticker,
redet nicht nach allen Schnuten.
Volkes Hals wird immer dicker,
klärt die Fronten noch im Guten!
Hidschabs oder Nazi-Sticker,
Ehrenmorde, Fascho-Routen,
Kleri-, Fana-, Dogma-Ticker
sind dem Land nicht zuzumuten.
Will euch jedoch nichts einfallen,
schickt den Dschihad gern nach Haus,
Aber tut mir den Gefallen,
schmeißt die Nazis auch mit raus!
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Ausgemärzt
Schneid ihnen ihre Bälger aus den Bäuchen,
lass diesem Schoß kein Unheil mehr entspringen!
Wer mitgefangen, soll uns nicht entfleuchen,
soll mitgehangen über uns’re Klingen springen.
Wir wollen nicht mehr zögern, nicht mehr weichen.
Wir wollen Täter nicht noch länger schützen.
Nur mit Appellen wird man nichts erreichen,
doch ungewollt als Idioten nützen.
Darum sei Schluss mit Permissivitäten!
Ein Blutzoll soll die Adern jetzt erfrischen.
Wir werden weite Felder kräftig jäten,
kein Unkraut soll der Egge mehr entwischen.
Nun geht es denen endlich an den Kragen,
zu lange schon verhöhnen sie die Bürger,
die braven, die jetzt Ungeziefer jagen,
als aufrecht-demokratische Erwürger.
Das Sterben ist nicht wörtlich gemeint, sondern nur der Hang zum Morbiden und zum weinerlichen Selbstbemitleiden, wenn ihr euch an eurem eigenen Zynismus schneidet.
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Müssen Wollen Können
Wenn alles dich nur unbefriedigt ließe, was
wäre dann noch, um dich zu erfreuen?
Willst du wie Hesse ins Gebirge ziehen? Das
könntest du am Ende schwer bereuen.
Ich kann am reichen Tisch zugrunde gehen
und auch gemästet Hungers sterben.
Wer kann den Wald vor lauter Bäumen sehen?
Wem bringt Erfüllung auch Verderben?
Ich will, was ich besitze, ganz verschlingen.
Mir ist die Freiheit sehr suspekt.
Deshalb soll Flucht nur dann gelingen,
wenn ausgekotzt, was nicht mehr schmeckt.
Ich muss, was ich nicht kenne, ausprobieren,
weil ich noch jedem Wort misstraut.
Und völlend werde ich Gewicht verlieren,
denn nur geschluckt, ist nicht verdaut.
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Valse Viennoise
Prima, doch wirklich, das machst du sehr schön
Elf Pirouetten am Stücke zu drehn
Immer hübsch lächeln, zum Schluss einen Knicks
Nur der Applaus gibt am Ende die Kicks
Lachhaft! Du gibst diesem Plebs das Gefühl
Innerer Kraft im gereihten Gestühl
Circe des Specks, glaubst, erhaben zu sein
Hure des Drecks, bist die Perle zum Schwein
Fast hättest du mich komplett überzeugt
Ich fühlte mich schon als Verräter der Kunst
Cool, wenn man stark ist, sein Knie niemals beugt
Kann man erhaben tun aber im Dunst
Der Stilisierung kreist winselnd ein Hund
In dessen Dreck man tritt, stark oder nicht.
Comment? Beweise? Mein wichtigster Grund
Heißt: Wichtigkeit kommt letztlich doch nur von Wicht!
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vis-à-vis
Ich sehne nicht nach wirklichem Geschehen,
nach Orten nicht und auch nicht nach Personen.
Auch drängt es mich nicht, einen Weg zu gehen,
nach Reden nicht und auch nicht nach Aktionen.
Das Leben blieb mir fern und ist mir schnuppe.
Ich mag auch keine Tiere oder Pflanzen.
Ob ich am Meer, ob auf des Berges Kuppe,
nie musste ich vor Glücksgefühlen tanzen.
Doch wenn ich vis-à-vis vor deinem stehe,
beginne ich das Wunder zu begreifen
und sehne mich nach dem, was ich dort sehe,
dass Töne tief in mir zu Silben reifen.
Die stotternd kaum beschreiben, was zu ahnen
um Liebe und auch Leid ich nie getraute.
Mich können alle Verse nur gemahnen:
Es dichtet nur, wer nie das Leben schaute.
Deshalb will ich dir niemals mehr begegnen,
um meiner selbst, doch auch um deinetwillen.
Lass meine Worte deine Werke segnen,
lass deine Taten meinen Hunger stillen!
■■■■
Ich sehne nicht nach wirklichem Geschehen,
nach Orten nicht und auch nicht nach Personen.
Auch drängt es mich nicht, einen Weg zu gehen,
nach Reden nicht und auch nicht nach Aktionen.
Das Leben blieb mir fern und ist mir schnuppe.
Ich mag auch keine Tiere oder Pflanzen.
Ob ich am Meer, ob auf des Berges Kuppe,
nie musste ich vor Glücksgefühlen tanzen.
Doch wenn ich vis-à-vis vor deinem stehe,
beginne ich das Wunder zu begreifen
und sehne mich nach dem, was ich dort sehe,
dass Töne tief in mir zu Silben reifen.
Die stotternd kaum beschreiben, was zu ahnen
um Liebe und auch Leid ich nie getraute.
Mich können alle Verse nur gemahnen:
Es dichtet nur, wer nie das Leben schaute.
Deshalb will ich dir niemals mehr begegnen,
um meiner selbst, doch auch um deinetwillen.
Lass meine Worte deine Werke segnen,
lass deine Taten meinen Hunger stillen!
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