Romantik, dichten, reimen, slammen
ist für jene, die's nicht anders kennen.
Sieh doch, die blassen Grottenlurche,
die blutentleert in jeder Furche
suchen nach den gewissen Damen,
weil mit der Zeit die Hände lahmen
und mancher hat nen Vers geschrieben,
um die Herzensdame rumzukriegen.
Die Tsunamiflut der Dichtexperten
sammelt spätberufne Reimgefährten,
karrt sie hin zu Tantchens Häkelrunde,
um bei der betulich Quasselstunde
mit Kaffee in kuscheligen Eckchen,
inmitten selbst gestickten Deckchen
und Worten in gelobter Ruhe,
bei Tand und Nippes auf der Truhe,
um sich hinzugeben ihrer Muse
als tröstlich Teil der Alltagsbuße.
Akustisches Entsagen ihrer Fülle,
während Kontostand in aller Stille
täglich wächst mit ihren Derivaten,
spielt man altersmilde gern den Paten
der fast vergessenen Schreiberkunst,
träumt von jugendlichem Balzgebrunst.
Seht nur wie sie voller Andacht raunen,
und ergeben die Séance bestaunen,
spitzen ihre Ohren wie die Mäuschen,
diese Rentner mit den Vogelhäuschen.
Ehrenvoll ergraute Bademeister
die Birne voll mit Scheibenkleister.
Ein trunken Schicksal hat den Frack genäht,
der jetzt per Zufall die Gefühle bläht.
Schlagt den verlognen Klump zu Brei,
die Maden überhören doch den Schrei
der Niederen, die es nicht schnallen
und nach drei Jobs auf die Matratze fallen,
weil sie platt sind von dem Sklavenfron,
verzichten auch auf Parasitenhohn
und falsche zuckersüße Gaben
die die Oberen ergaunert haben.
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